Alles begann Ende 2012 in Hamburg während meines Masterstudiums in IT-Management. Ich war im dritten Semester und brauchte eine Pause. Nun war ich mit meinem Studium fast am Ende und war mir nicht mehr sicher, ob es wirklich das ist, was ich machen wollte. Ich brauchte eine Auszeit, denn ich spürte den  starken Wunsch nach einer tiefgreifenden Veränderung in meinem Innern und auch im Außen. Und besonders eine Frage lies mich nicht zur Ruhe kommen: Welchen sinnvollen Beitrag möchte ich auf dieser Erde hinterlassen?

Um Zeit für mich und diese tiefgreifende Frage zu haben, entschied ich mich, den Jakobsweg – Camino de Santiago – in Spanien zu gehen. Ich wollte die Intelligenz meines Körpers wecken und lernen, meiner Intuition zu folgen.  Als ich am 27.2.2013 in Saint-Jean-Pied-de-Port ankam und auf einem kleinen Hügel die Sonne im Westen untergehen sah – genau dort, wo mich der Jakobsweg hinführen würde – wurde mir klar, dass nun 900km vor mir lagen, die ich Zeit für mich und meine Frage hatte. In den nächsten sechs Wochen Wanderschaft erwarteten mich viele Momente des Nachdenkens und Hineinspürens, über das was war, was ist und wohin meine Lebensreise sich entwickeln soll. Ich führte bereichernde Gespräche mit meinen WeggefährtInnen über den Sinn des Lebens und erlebte so einige Gefühlsachterbahnfahrten während meiner unzählbaren Schritte, die ich tat. Hier auf dem Pilgerweg begegnete ich meinem starken inneren Wunsch, mich persönlich entfalten zu wollen. Ich wollte meine alten Anhaftungen und erlernten Muster beseitigen, um frei aus meinem Herzen heraus zu leben, meine Gefühle auszudrücken und meiner Intuition zu folgen.

Die Forschungsreise geht weiter

Mit dieser klaren Intention ging ich im Juni 2013 weiter auf Forschungsreise – diesmal nach Thailand und Laos. Dort entdeckte ich neben Herzlichkeit und tiefem göttlichen Glauben auch Leid und Armut auf den Straßen. Mir wurde bewusst, welche Privilegien ich in Deutschland genießen darf und dass gleichzeitig Menschen in anderen Ländern leiden und jeden Tag um ihr Überleben kämpfen. Ich wollte aktiv werden und Verantwortung übernehmen. So suchte ich mir ein sozial-ökologisches Projekt in Laos und unterstütze ein Dorf bei der schulischen Ausbildung und dem Aufbau einer ökologischen Landwirtschaft basierend auf den Prinzipien der Permakultur. Diese Erfahrung war sehr bereichernd für mich, denn sie hat mir die Wichtigkeit des achtsamen Zusammenlebens von Mensch und Natur gezeigt.

Das Thema Ökologie und Nachhaltigkeit wollte ich nach dieser Reise in Deutschland vertiefen und arbeitete Ende 2013 in einem Nachhaltigkeitsunternehmen, welches sich u.a. für faire Arbeitsbedingungen in indischen Textilfabriken einsetzt. Durch meine Arbeit erkannte ich, welche Macht reiche Industriestaaten auf Entwicklungsländer haben und in welcher Abhängigkeit beide zueinander stehen. Mit einer Reise nach Indien wollte ich mir Anfang 2014 selbst ein Bild machen. In meinen vier Monaten Aufenthalt sah ich neben tiefem Leid und Armut, viele Menschen, die trotz der schwierigen täglichen Herausforderungen mit sich und ihrem Leben im Frieden zu sein schienen und aus dem Herzen heraus agierten. Diese Erfahrung hat mich sehr berührt und motiviert, meine eigenen täglichen Herausforderungen mit Frieden und Dankbarkeit zu erfüllen und noch mehr motiviert aus dem Herzen heraus in Beziehung mit Menschen und meiner Umwelt zu gehen.

All diese Erlebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse nahm ich mit in meinen neuen Lebensabschnitt in Berlin. Hier konnte ich in vier Jahren inspirierende Menschen und interessante Projekten kennen lernen, deren Anliegen es ist, die Welt ein Stückchen besser zu machen. Ich erhielt zahlreiche Ideen und Anstöße zur Beantwortung meiner anfänglichen Frage, welchen sinnvollen Beitrag ich selbst auf dieser Erde hinterlassen möchte. So konnte ich z.B. als Mitglied von zwei solidarischen Landwirtschaften (SoLaWi Waldgarten & Basta) und während meiner Ausbildung zum Thema kollektives Führen bei der Leadership Academy erfahren, wie wichtig Gemeinschaft für mich ist und welche enorme Kraft gemeinschaftliches Handeln haben kann. In einer weiteren Gemeinschaft – einer Männergruppe – erforschte ich, wie ich ein bewusstes selbstwirksames Leben führen kann. Ich sammelte Kraft und Selbstvertrauen, um meinen sinnvollen Beitrag im Rahmen eines eigenen Projektes zu finden, das mich ausmacht und alle meine Werte und Erfahrungen beinhaltet.

Die Geburt des Wandelvans

Genährt und mit dem Wunsch, nun ein eigenes Projekt zu starten, welches dazu beiträgt, dass die Menschen bewusst und achtsam im Einklang mit der Natur und ihren Mitmenschen leben, widmete ich mich Ende 2017 während meiner Ausbildung zum systemischen Coach und kreativen Prozessbegleiter weiteren Selbsterfahrungsprozessen, die letztendlich Klarheit brachten. Innerhalb dieses Ausbildungsjahres kam erst ganz leise, dann immer lauter die lang ersehnte, lang gesuchte, lange verschollene  Antwort auf meine Frage.

Kontaktslider

An einem sommerlichen Abend saß ich in diesem Jahr in meinem Berliner Wohnzimmer und reflektierte meine letzten Wochen und Monate.  Auf einmal ergab alles, was ich bisher gemacht, erfahren und gesucht hatte einen Sinn. Alle Puzzleteile aus den letzten Jahren fügten sich zu einem Bild zusammen. Und plötzlich war sie da: die Idee eines Forschungsraumes für inneren und äußeren Wandel – der Wandelvan!

Mit diesem Projekt, möchte ich Menschen dazu befähigen, ihr volles Potential zu (er)leben und ihnen Kraft schenken, ihr eigenes Leben verantwortungsbewusst zu gestalten. Ich möchte Raum geben, damit Menschen miteinander in Kontakt gehen, sich über den Sinn des Lebens zu unterhalten, sich auszutauschen und inspirieren zu lassen, damit aus dieser Kraft neue Netzwerke und Projekte entstehen, welche unsere Welt liebevoller gestalten und den Wandel in die Welt bringen.

Die vier Anliegen vom Wandelvan

Im Rahmen einer Webseite werden vier wichtige Anliegen, die mir am Herzen liegen, realisiert.

  1. Potentialentfaltung
    Meine persönlichen Entwicklungsprozesse bekommen Raum im Wandelvan-Blog. Mit meinen Artikeln möchte ich dich inspirieren und motivieren, dein persönliches Potential zu entfalten und deinen eigenen Weg zu gehen.
  2. Im Einklang mit Mensch und Natur
    Soziale, ökologische und nachhaltig handelnde Projekte, welche sich für eine l(i)ebenswerte Welt im Einklang mit Mensch, Tier und Natur einsetzen, werden auf der Projekt-Seite vorgestellt. Du erfährst mehr über die Arbeit dieser Initiativen und bekommst Informationen, wie du dich in einem Projekt engagieren kannst.
  3. Gemeinschaft leben
    Die Wichtigkeit der Gemeinschaft, die mir in den letzten Jahren bewusst wurde, bekommt Raum in der Wandelvan-Community. Dabei hat jede/r einzelne die Möglichkeit sein/ihr einzigartiges, nachhaltiges Projekt vorzustellen oder sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und auszutauschen.
  4. Forschungsreise
    Ich möchte im Fluss des Lebens bleiben und mich weiterhin inspirieren lassen. Seit August 2018 reise ich mit meiner Familie durch Europa und erkunde spannende Projekte und Initiativen. So kann ich mich weiterbilden, Ideen sammeln und dir hautnah von meinen Erfahrungen berichten.

Ich freue mich, wenn du mich auf dieser spannenden Forschungsreise begleitest!

Herzlichst dein Florian